Egal, ob Abi-, Schul-, oder Vereinszeitung – für viele ist das Erstellen einer eigenen Zeitung oder Zeitschrift ein Traum: Man kann viele eigene Ideen einbringen, kreativ sein und damit sehr viele Menschen erreichen.

Die meisten wissen jedoch nicht, wie sie vorgehen sollen oder stoßen im Verlauf auf Probleme. So wird das Vorhaben nicht weiter verfolgt und der Traum von der eigenen Zeitschrift löst sich schnell in Luft auf.

Du möchtest eine eigene Zeitung entwerfen, doch siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht? Du fragst Dich, wie Du die Herausforderung bewerkstelligen sollst? Keine Sorge!

Wir zeigen Dir mit unserer 6-Schritte-Methode, wie Du ganz leicht eine eigene Zeitschrift erstellst – und wie Du möglichen Problemen einfach vorbeugen und sie lösen kannst.

 

1. Brainstorming

Ohne Vorarbeit geht nichts! Sie ist die Basis für Deine gesamte Zeitung. Daher solltest Du sie auf keinen Fall vernachlässigen und Dir ausreichend Zeit dafür nehmen.

Doch wie fängt man eigentlich an? Ein simpler, aber bewährter Tipp ist das Brainstorming. Dabei schreibst Du einfach alle Ideen auf, die Dir für Deine Zeitung in den Sinn kommen – „brainstorme“ so viel wie möglich!

Tipp: Du kannst Dich auch mit einer vertrauten Person zusammensetzen und gemeinsam Ideen und Feedback miteinander austauschen.

Am einfachsten ist es, sich von größeren zu immer kleineren Fragen vorzuarbeiten, wie beispielsweise:

  • Was soll das Hauptthema der Zeitung sein? Welche Unterthemen sind interessant?
  • Was ist Deine Zielgruppe? Welche Anforderungen und Erwartungen könnten sie haben? Je spezifischer Du sie eingrenzen kannst, desto besser.
  • Welcher Name repräsentiert das Thema und spricht Deine Zielgruppe an?
  • Welches Format sollte die Zeitung haben? Welche Größe und wieviel Seiten etwa? Welcher Stil könnte passen?
  • Welche Aufgaben fallen an? Wer soll alles an der Erstellung beteiligt sein? Wäre eine Redaktion sinnvoll?
  • Welche Ressourcen (B. Arbeitsplätze, Computer, Programme, Räume), Ansprechpartner und Quellen (z.B. Internet, Bibliothek) stehen zur Verfügung?

 

2. Lege dich fest

Nachdem Du einige Ideen gesammelt hast, solltest Du diese nach Themen und Kategorien ordnen. So bekommst Du einen ersten Überblick und siehst bereits, wo noch Ideen fehlen und kannst diese nach und nach ergänzen.

Als nächstes ist es wichtig, das Spektrum einzugrenzen: Entscheide Dich für die wichtigsten Punkte aus jeder Kategorie und lege Dich fest, bsp. welche Inhalte und Artikel in Deine Zeitung sollten. So kannst du auch bereits den Aufbau der Zeitung festlegen.

Denke immer daran: Nimm Dir die Zeit, die Du zum Nachdenken brauchst, denn Deine gefällten Entscheidungen bestimmen den gesamten weiteren Verlauf und auch den Erfolg Deiner Zeitung.

Du bist Dir nicht sicher? Dann scheue Dich nicht, vertraute Personen zu Rate zu ziehen. Recherchiere im Internet und stöbere Foren durch – denn dann musst Du das Rad nicht neu erfinden.

 

3. Plan ausarbeiten

Nachdem Du alles Wichtige in einer Übersicht zusammengetragen hast, kannst Du mit der Organisation Deiner Zeitung beginnen. Auch hier ist eine Übersicht in Form eines Plans, sehr hilfreich – so behältst Du stets den Überblick, auch wenn es einmal stressig wird.

Ein guter Plan sollte die folgenden Aspekte enthalten:

 

Aufgabenverteilung

Notiere alle anfallenden Aufgaben und teile sie in Kategorien ein. Hierarchisiere sie nach Wichtigkeit und notiere, bis wann sie erledigt sein sollen.

Du hast Dich für eine Redaktion entschieden? Dann erfährst Du in unserem Artikel zur Organisation einer Redaktion alles Wichtige, was Du wissen musst.

 

Budget und Finanzierung

Ein Punkt, der gerne unterschätzt wird, ist die Finanzierung einer Zeitung. Du solltest schon im Vorfeld klären, welches Budget Dir zur Verfügung steht.

Erstelle eine detaillierte Kostenaufstellung und überprüfe sie regelmäßig anhand der tatsächlichen Ausgaben.

 

Zeitliche Planung

Plane immer einen zeitlichen Puffer ein, damit Du entspannt arbeiten kannst und nicht in Stress gerätst – denn es kann immer mal etwas Unerwartetes passieren.

Solltest Du mit anderen zusammenarbeiten, dann vereinbart regelmäßige Meetings und Abgabetermine. Sprecht euch auch innerhalb der Phasen immer wieder ab.

So können zu erledigende Aufgaben noch umverteilt werden, wenn es jemand zeitlich nicht schafft.

 

Ressourcen und Ansprechpartner

Der letzte Punkt umfasst alle wichtigen organisatorischen Rahmenbedingungen. Im Brainstorming hast Du bereits überlegt, wo Du arbeiten wirst und welche Ressourcen Dir zur Verfügung stehen.

Diese gilt es nun zu organisieren und mögliche Ansprechpartner zu kontaktieren. Brauchst Du beispielsweise den Zugang zu einer bestimmten Bibliothek? Oder einen Termin beim Schulleiter Deiner Schule für ein Interview?

Wenn Du Dich jetzt schon darum kümmerst, kannst Du jede Menge Zeit sparen und kommst später nicht ins Straucheln. Bei Absagen hast Du immer noch genügend Zeit, Dir Alternativen zu überlegen.

 

4. Erstelle alle Inhalte

Nachdem alle organisatorischen Aspekte erledigt sind, kannst Du mit der Hauptarbeit an Deiner Zeitung beginnen: Dem Erstellen von Inhalten.

Dies beinhaltet auch, Deine Themen sorgfältig zu recherchieren, Interviews zu führen und verschiedene Quellen miteinander abzugleichen. Hilfreiche Tipps für eine professionelle Recherche erhältst Du ebenfalls auf unserer Webseite.

Nach einer erfolgreichen Recherche können die jeweiligen Artikel und Inhalte erstellt werden. Wähle bestenfalls verschiedene Formen von Stilen und Artikeln. So entsteht mehr Abwechslung und Deine Zeitung wird für die Leser interessanter.

Zuletzt sollten die Artikel mehrfach Korrektur gelesen werden. Dazu gehören nicht nur Rechtschreibung, sondern auch Stil und Stimmigkeit der Inhalte.

Wie heißt es so schön: Vier Augen sehen mehr als zwei – wende Dich für die Korrektur daher an mindestens eine weitere Person.

 

5. Format und Gestaltung

Erst wenn alle Artikel in der Endform vorliegen, solltest Du mit der Gestaltung Deiner Zeitung beginnen.

Erstelle eine Seitenübersicht und überlege Dir, wie Du die Artikel und Bilder am besten platzierst. Sollte noch viel Platz vorhanden sein, kannst Du immer noch Ergänzungen einbringen.

Es ist außerdem wichtig die Textlänge vorab zu überprüfen und eine erste Einschätzung vorzunehmen, ob die jeweiligen Texte zu lang oder kurz sind. Idealerweise nutzt Du ein Programm, welches die Zeichenanzahl genau bestimmen kann.

Bei Microsoft Word beispielsweise kannst Du dies unter dem Menüpunkt ÜBERPRÜFEN > Wörter zählen vornehmen. Wenn Du nicht die Zeichenzahl vom ganzen Artikel bestimmen willst, markiere mit Deiner Maus vorher einfach den gewünschten Bereich.

Wähle eine möglichst einheitliche Gestaltung, die das Lesen sinnvoll unterstützt und den Leser nicht überfordert.

Überlege Dir, welches Programm Du nutzen möchtest. Mit Programmen wie Microsoft Word hast Du bereits viele Möglichkeiten.

Bei umfassenderen Layoutprogrammen wie Adobe Creative Cloud oder Adobe InDesign musst Du etwas Budget in die Hand nehmen. Aber auch entsprechend viel Zeit, um Dich mit der Vielzahl an Funktionen vertraut zu machen. Hierbei lohnt es sich diverse Tutorials, beispielsweise auf YouTube, zu Hilfe zu nehmen.

Was es sonst noch zu beachten gilt, erfährst Du in unserem Artikel „Das perfekte Layout gestalten“.

 

6. Druck und Vertrieb

Nun hast Du es fast geschafft! Es wird jetzt Zeit, sich über das Thema Werbung Gedanken zu machen. Durch Werbung hast Du die Chance auf eine zusätzliche Einnahmequelle. Kontaktiere Unternehmen am besten persönlich und stelle ihnen Deine Zeitung vor.

Im besten Fall hast Du Dich schon über die Möglichkeiten beim Druck informiert. Es gilt noch letzte Entscheidungen zu fällen, bevor Du Deine eigene Zeitung endlich drucken lassen kannst.

Wie viele Exemplare sollen gedruckt werden? Wieviele Farbseiten, wieviele einfarbig schwarz? Welches Papier ist sinnvoll? Am besten lässt Du Dich von uns beraten.

 

Fazit

Eine eigene Zeitung quasi aus dem Nichts zu erstellen ist sicherlich keine einfache Aufgabe und erfordert sehr viel Zeit. Gerade Neulinge stellt das vor viele Herausforderungen. Jedoch ist die Wirkung, die davon ausgeht, immens.

Denn eine Zeitung hat kaum wie ein anderes Medium einen hohen Informationscharakter und kann die unterschiedlichsten Themen beinhalten, ohne dass es zu überschwänglich wird. Sobald Du etwas Erfahrung in Sammeln von Texten und Bildern hast und Dir dementsprechend eine Datenbank anlegst, wird das Procedere von Mal zu Mal einfacher.